Apomixis, die wichtigste Fortpflanzungsanomalie höherer Pflanzen, ist asexuelle Bildung von Embryonen und Samen (Agamospermie). Dabei entstehen Kopien der Mutterpflanze (Klone). Die beiden wesentlichen Abweichungen vom normalen, sexuellen Wege sind: (1) Umgehung der ♀ Meiose, so dass unreduzierte Eizellen entstehen. Mit damals äußerst mühsamen embryologisch-zytologischen Methoden wurden hierfür nach und nach verschiedenartige Mechanismen entdeckt; einige wahren den Generationswechel (gametophytische Apomixis), andere nicht (Adventivembryonie, bei der sich der Generationswechsel nur noch in der Bildung des Endosperms zeigt). (2) Embryonen aus unreduzierten Eizellen (bzw. Embryozyten) entstehen parthenogenetisch, enthalten demzufolge nur mütterliche Chromosomen. Bevor der Nachweis der Parthenogenese bei höheren Pflanzen endgültig gelang (1898), forschte und stritt man sechs Jahrzehnte lang. Zum Schluss gehe ich näher auf die Befruchtung von unreduzierten Eizellen und deren evolutive Bedeutung ein, auf erste genetische Arbeiten über Apomixis, sowie auf das verworrene, historisch gewachsene Glossar apomiktischer Prozesse, das ich mit der heutigen vereinfachten Terminologie vergleiche.

Détails du livre:

ISBN-13:

978-3-8416-1806-1

ISBN-10:

3841618065

EAN:

9783841618061

Langue du Livre:

Deutsch

By (author) :

Gian Andrea Nogler

Nombre de pages:

124

Publié le:

04.12.2018

Catégorie:

Other